Die Leidenschaft für Autos im Objektiv
[eltdf_dropcaps type=“normal“ color=““ background_color=““]R[/eltdf_dropcaps]ainer Schlegelmilch ist eine lebende Legende auf dem Gebiet der Rennwagenfotografie. Zwischen 1962 und 1973 berichtete er über fast alle europäischen Formel-1-Grand-Prix- Rennen, aber auch über Rallyes, Indycar- und Langstreckenrennen, insbesondere über die 24 Stunden von Le Mans oder die Targa Florio.
55 JAHRE KARRIERE, 15.000 Schwarzweiß- und 600.000 Farbbilder, von denen allein 30.000 Michael Schumacher gewidmet sind. Die Zahlen in der Sammlung von Rainer Schlegelmilch sind unglaublich. Es war im Jahr 1962, dass seine Leidenschaft ihn zu seiner fabelhaften Karriere führte. In jenem Jahr schoss er für seine Abschlussprüfung an der Münchner Fotoschule eine Serie von Porträts während der 1.000 Kilometer langen Nürburgringfahrt. Er hat der Welt der Autos nie den Rücken zugekehrt, und eröffnete wenige Monate später sein eigenes Fotostudio.
Die Besonderheit seiner Arbeit liegt in der ständigen Suche nach einer Verbindung zwischen Mechanik und Mensch. So finden wir glamouröse, lustige, kuriose oder auch intimistische Bilder. Er war auch der „Erfinder“ der Zoomaufnahme, einer Technik, mit der er nur die Vorderseite der Helme der Fahrer fotografierte, wenn sie während der Trials die Ziellinie überquerten.
Mit Publikationen wie „The Golden Age of Formula 1“, „The Roaring 70’s“ und „Formula 1 World Champions“ hat er zahlreiche Preise gewonnen, und die Ära von Graham Hill, Jo Siffert, Jochen Rindt, und vielen anderen aufgezeichnet. Die vielleicht bemerkenswerteste Auszeichnung, die er erhalten hat, ist ein lebenslanger Grand-Prix-Fotografen- Pass von Bernie Ecclestone für seine 600ste Grand-Prix-Berichterstattung.
Die Ausstellung von Fotografien, die hauptsächlich in den 60er Jahren entstanden sind, ist ein Eintauchen in eine Welt der Technik und fahrender Künstler, die immer noch Bewunderer vom Autofahren „im Bauch“ träumen lassen, deren Risiken viel höher waren als heute. Schlegelmilch zeichnet Highlights in unveröffentlichten, oft bewegenden Fotos nach. Damals waren die Piloten zweifellos ritterlicher als heute. Es gab mehr Gefühle, die weniger förmlich zum Ausdruck kamen, sowie gegenseitige Hilfe und Solidarität zwischen diesen Rittern des Rades. Diese Helden waren auch für gewöhnliche Menschen und insbesondere Fotografen zugänglicher. Viele von ihnen sind Freunde von Rainer Schlegelmilch geworden.
ANERKANNT VON FACHKOLLEGEN UND INGENIEUREN.
Auf der ständigen Suche nach Originalität begann Rainer Schlegelmilch 1975, bei jedem Training zum Großen Preis von Monaco dabei zu sein, und stellt sich immer an denselben Platz um alle Autos von oben, immer aus demselben Blickwinkel, zu fotografieren. Diese Technik ermöglichte es ihm, die Entwicklung der Veränderungen an den Autos im Laufe der Jahre zu dokumentieren und kam vielen Renningenieuren bei der Untersuchung der Fahrdynamik zugute, zu einer Zeit, als es noch keine Telemetrie gab. Eingeweihte haben die Ecke, an der der Fotograf stand, in „Schlegelmilchkurve“ umbenannt.
Auch die Industrie hat Gefallen an der Arbeit von Schlegelmilch gefunden. 2017 hatte Rainer das Glück, dass sich das größte Motorsport-Bilderarchiv der Welt, „Motorsport Images“, anbot, sich um sein Lebenswerk zu kümmern und tausende neue Scans und Referenzen in Publikationen für die internationale Motorsport-Familie bereitzustellen. Firmen wie Philip Morris, Mobil, Champion, Ferrari, Red Bull, Mercedes und BMW haben Bilder des deutschen Fotografen genutzt, um für ihre Produkte zu werben. Und natürlich haben mehrere Automarken, darunter Mercedes, BMW, Porsche und Ferrari, Bilder aus der Sammlung entnommen und Kalender veröffentlicht. Schlegelmilch selbst gab zum 10. Todestag von Ayrton Senna einen ewigen Kalender heraus mit einer Serie von spektakulären und ergreifenden Fotos zu Ehren des großen brasilianischen Fahrer. Auch die Öffentlichkeit kann noch seine Bilder genießen. Riesige Abzüge einiger der Fotos sind derzeit in den Räumlichkeiten von Bucherer Pre Owned Watches in Genf ausgestellt.
Schlegelmilch selbst hat anlässlich des 10. Todestages von Ayrton Senna einen ewigen Kalender veröffentlicht.
Die Öffentlichkeit wird nicht vergessen. Derzeit sind riesige Abzüge einiger Fotos im Pre-Owned Watches-Bereich von Bucherer in Genf ausgestellt. Im Anschluss werden sie bei Bucherer Zürich präsentiert. Ralph Jahns ist Initiator und Kurator dieser Ausstellung.